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Der Fall Prokon
Zum aktuellen Geschehen um den New-Energy Anbieter hat der Herausgeber von FONDS professionell sehr treffend kommentiert.
News vom: 24.01.2014

Lektionen aus dem Fall Prokon

Der spektakuläre Fall des New-Energy-Anbieters Prokon hat eine Facette, die in der Berichterstattung – zumindest bisher – ignoriert wird. Hier wurden dem Vernehmen nach mehr als 70.000 Investoren geschädigt, ohne dass man dies dem Finanzvertrieb anlasten könnte, denn die Genussrechte von Prokon wurden nicht von Beratern vermittelt. Die auf Schadenersatzforderungen für Kapitalanleger spezialisierten Anwälte werden sich diesmal also andere Sündenböcke suchen müssen.

Dass Zehntausende Anleger ein Investmentangebot annehmen, das sich am Ende als Flop erweist, hängt eben keineswegs grundsätzlich davon ab, ob Provisionen fließen, sondern davon, ob jemand eine gute Story geschickt vermarktet. Das in jenen Fällen, in denen ein Vertrieb zwischen Anbieter und Anleger agierte, häufig vorgebrachte "Hätte ich gewusst, dass es Provisionen gibt, wäre ich niemals eingestiegen", ist hier jedenfalls nicht anwendbar.

Auch der in solchen Fälle häufig vorgebrachte "Gier-frißt-Hirn"-Vorwurf, geht hier ins Leere. Zwar sind aktuell Renditen jenseits der Sechs-Prozent-Marke ehrgeizig, dass die Anleger von solchen Werten aber am Denken gehindert wurden, muss man nicht unterstellen. Es sieht vielmehr so aus, dass der schöne Gedanke mit einem ökologisch unbedenklichen Infrastrukturinvestment "nette" Renditen erzielen zu können, die Triebfeder vieler Sparer war.

Was lernen wir also aus der Geschichte? Nichts wirklich Neues, aber einige wesentliche Probleme, die bei jeder Geldanlage zu beachten sind, werden einmal mehr deutlich: Fehlende Diversifikation endet mit hoher Wahrscheinlichkeit böse. Kein Investor sollte seinen Anlageerfolg vom Schicksal eines einzelnen Unternehmens abhängig machen – egal, wie solide es erscheinen mag.

Es zeigt sich zudem, dass jedes Investment aufwändige Recherchen erfordert. Es genügt nicht zu wissen, dass hier erneuerbare Energie erzeugt und vermarktet wird, man muss auch prüfen, wie sich ein Unternehmen finanziert, denn letztlich scheint Prokon an der schon von den offenen Immobilienfonds her bekannten Problematik gescheitert zu sein, dass sich langfristige Investitionen nicht über jederzeit fällige Verbindlichkeiten finanzieren lassen. Und das ist nur einer von vielen Aspekten, die man hätte prüfen müssen.

Was diese Überprüfung von Chancen und Risiken bei Unternehmensbeteiligungen oder Genussrechtskäufen betrifft, wird man in der Praxis dann leider rasch feststellen, dass es für den Nicht-Fachmann praktisch unmöglich und selbst für Experten außerordentlich schwierig ist, hier realistische Einschätzungen zu treffen.

Man endet also bei der Erkenntnis, dass der Durchschnittsbürger mit einem zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Investmentfonds am besten fährt. Diese Produkte bieten bei langem Atem und etwas Mut problemlos die bei Prokon in Aussicht gestellten Erträge, wobei sie klar kommunizieren, dass solche Renditen nicht risikolos zu erwirtschaften sind. Sollte das Investment tatsächlich nicht aufgehen, kommen Anleger damit jederzeit an ihr Geld heran, ohne monate- oder jahrelang in einem Insolvenzverfahren gefangen zu sein. Auch ein Totalverlust ist so gut wie ausgeschlossen – aber so weit kommt es hoffentlich auch bei Prokon nicht.


                                               Quelle: www.fondsprofessionell.de (Link)

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