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Fondsmanager im Gespräch
Interview mit den Fondsmanagern des Fortezza Finanz Aktienwerk
News vom: 27.10.2016


                  
  Wolfgang Altmann   Jochen Waag


Jochen Waag und Wolfgang Altmann, die Fondsmanager des Fortezza Finanz - Aktienwerk im Gespräch.
                                                                  
Glückwunsch den Herren Altmann und Waag!
Waag: Warum?

Zu Ihren 5 Morningstars, die Sie für Ihren Fonds Fortezza Finanz – Aktienwerk direkt drei Jahre nach Gründung erhalten haben! Wie wichtig ist Ihnen diese Auszeichnung?
Waag: Wenn ich ehrlich bin, nicht besonders. Mir ist es viel wichtiger, dass unsere Investoren mit unserer Leistung bzw. Performance zufrieden sind. Wir sind angetreten, um langfristig eine Überrendite zu erzielen und nicht um möglichst viele Preise oder Auszeichnungen zu erhalten.

Sind die 5 Morningstars nicht hilfreich, was das Thema Vertrieb anbelangt? Sie haben kürzlich das Fondsvolumen auf über 30 Mio. EUR steigern können. Da müsste Ihnen die Auszeichnung doch weiteren Rückenwind geben?
Altmann: Da wir den Fonds bei 50 Mio. EUR schließen wollen, ist die Auszeichnung auch aus diesem Blickwinkel nicht von überragender Bedeutung für uns.

Aber warum denn das? Jeder will doch so schnell wie möglich das Fondsvolumen steigern. Damit verdienen auch Sie mehr. Das müssen Sie mir erklären?
Waag: Wir sind nicht angetreten, um die Assets zu maximieren. Wir sind angetreten, um die Performance zu maximieren. Wir sind überzeugt, dass wir bei Europäischen Nebenwerten ein gutes Know-how haben, sozusagen, unseren „Circle of Competence“. Und genau in diesem Bereich möchten wir bleiben. Wenn wir deutlich mehr Assets hätten, müssten wir auch deutlich größere Titel kaufen. In der Regel gibt es bei Nebenwerten größere Fehl- bzw. Unterbewertungen mit der Folge einer besseren Performancemöglichkeit.

Nachvollziehbar! Ich war verwundert über Ihre Vergütungsstruktur. In der I-Klasse (institutionell) eine Managementfee von 0,0%? In der R-Klasse (Privatanleger) auch nur 0,6%? Dafür eine hohe Performance Fee von 15% mit High Water Mark? Können Sie mir Ihre Beweggründe dafür erklären?
Altmann: Das ist richtig, das sieht auf den ersten Blick ungewöhnlich aus. Dazu muss man wissen, dass wir bei der R-Klasse die 0,6% auch komplett für die fortlaufende Anlegerbetreuung weitergeben. Somit sind wir für unseren Verdienst auf die Performancefee angewiesen. Dies war eine Bedingung von Herrn Waag, als er mit der Fondsidee auf die Fortezza Finanz AG zugekommen ist.

Herr Waag, können Sie das näher erläutern?
Waag: Das ist eigentlich sehr einfach. Ich persönlich möchte kein Geld verdienen, wenn wir Geld für unsere Investoren verbrennen. Die auf den ersten Blick hohe Performance Fee relativiert sich, wenn man sich folgendes vor Augen hält. Wir müssen zuerst 10 % positive Wertentwicklung p.a. erzielen, damit wir 1,5 % aus der Performancefee erhalten. Wenn Sie sich andere Fonds anschauen, egal ob bei Large oder Small Caps, dann ist eine Managementfee von 1,5% p.a. oder mehr üblich. D.h. wir müssen 10% Performance p.a. liefern, um ähnlich entlohnt zu werden wie die Mitbewerber, die bereits bei „Null-Performance“ 1,5% p.a. erhalten.

Sehr interessant. Ebenfalls nachvollziehbar! Damit sitzen Sie mit Ihren Investoren in einem Boot. Haben Sie selbst auch eigene Gelder investiert?
Altmann: Ja, wir haben beide je einen sechsstelligen Betrag im Fonds investiert. Wir sitzen wirklich im selben Boot und haben zusätzlich mit der Vergütungsstruktur die Interessen unserer Investoren mit unserer Entlohnung gleichgerichtet.

Sie gelten als Value Investoren? Können Sie Ihren Ansatz kurz umreißen?
Altmann: Wir versuchen Unternehmen zu kaufen, die 1 Euro wert sind und die wir für 60 Cents oder weniger kaufen können. Es ist bei uns ein dreistufiger Prozess:
1. Können wir das Geschäftsmodell verstehen und glauben wir, dass die Firma gute  Zukunftsaussichten hat?
2. Halten wir das Management für seriös, ehrlich und vertrauenswürdig?
3. Wenn wir die ersten beiden Fragen mit „Ja“ beantworten können, bewerten wir die Aktie und kaufen, wenn uns der Discount zum fairen Wert groß genug erscheint.
Wir schreiben jedes Quartal einen ausführlicheren Bericht über 1-2 unserer Investments. Ich lade jeden ein, sich diese Berichte durchzulesen. Hier bekommt man einen guten Eindruck, wie unser Investmentstil im Detail aussieht.

Mich würde interessieren, wie Ihr normaler Arbeitstag aussieht, Herr Waag?
Waag: Das ist eine gute Frage! Mein idealer Arbeitstag hat folgende Eigenschaften. Viel lesen, viel Ruhe, viel nachdenken, keine Termine im Kalender!

Hmmmm - klingt sehr langweilig?
Waag: Das ist es wohl auch für viele. Für mich gibt es nichts Schöneres als sich mit interessanten Unternehmen zu befassen, die Geschäftsberichte zu lesen, sich Gedanken zu machen über die Aussichten, mit dem Management zu sprechen, in Ruhe die Zahlen zusammentragen, die Firma zu bewerten und nachzudenken. Ich arbeite von zu Hause aus, freie Zeiteinteilung, wenig Telefonate, wenig Störung, keine Whats-App Nachrichten. Für mich mein Traumjob. Wobei, ich muss mich korrigieren - es ist kein Job, es ist ein Hobby, sozusagen mein Traumhobby.

Herr Altmann, sieht ihr Arbeitstag „interessanter“ aus?
Altmann: Jeder Mensch ist anders. Jeder sollte so arbeiten, wie er seine Stärken am besten ausspielen kann. Ich z.B. bin gerne bei den Kollegen im Büro und tausche mich aus. Meine Hauptaufgabe im Zusammenhang mit dem Fonds liegt in der Umsetzung der Ideen. Ich bin damit immer mit einem Auge und einem Ohr am „Markt“. Deshalb glaube ich, dass sich unsere beiden Arbeitsweisen ideal ergänzen. Außerdem kümmere ich mich um die ganzen organisatorische Dinge rund um den Fonds. Wir wollen den Jochen (Waag) in seinem „langweiligen“, kreativen Arbeitsalltag ja nicht stören, damit die Ergebnisse nicht nachlassen.
Waag: Perfekt!

Vielen Dank für das interessante Interview an die Herren. Scheint mir so, als ob Sie ein tolles Gespann abgeben?
Waag: Ja, es macht viel Spaß. Die Analyse der Firmen zum einen und die Zusammenarbeit mit Wolfgang (Altmann) zum anderen.
Altmann: Dem habe ich Nichts hinzuzufügen!

Merci!
 

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