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Interview mit den Greiff Vorständen
Wir haben uns mit Volker Schilling und Edgar Mitternacht von Greiff capital management unterhalten.
News vom: 04.04.2012

Volker Schlling und Edgar Mitternacht sind Gründer und Vorstände der Greiff capital management AG. Gemeinsam standen Sie uns Rede und Antwort zu Ihrem Haus und im Speziellen bei Fragen zum Greiff Elite UI (WKN: A0M6DK, ISIN: DE000A0M6DK0).




Hedgeconcept.de: Guten Tag die Herren! Herr Schilling, was macht die Greiff capital management AG, und was machen Sie nicht?

Volker Schilling: Als BaFin überwachter und regulierter Vermögensverwalter konzentrieren wir uns ausschließlich auf das Analysieren und Verwalten von Investmentfonds. Als Experte für vermögensverwaltende Fonds ist die Greiff AG einer der gefragten Spezialisten in diesem Segment. Die Greiff AG konzentriert sich ausschließlich auf Asset Management und berät und betreut selbst keine privaten Investoren.


Hedgeconcept.de: Wo liegen Ihre Kernkompetenzen?

Volker Schilling: In Analyse, Auswahl und Controlling von vermögensverwaltenden Fonds. Damit verwalten wir mehrere Dachfonds mit unterschiedlichsten Risikoprofilen. Außerdem publizieren wir seit 2001 regelmäßig vierzehntägig unsere Analysen in „DER FONDS ANALYST“.


Hedgeconcept.de: Wie entstand die Idee zum Greiff Elite UI?

Edgar Mitternacht: Seit 2000 publizieren wir in „DER FONDS ANALYST“ ein Musterdepot mit vermögensverwaltenden Fonds. Wir waren damit die ersten, die überhaupt diesen Begriff eingeführt haben und zeigen konnten, dass ein eindeutiger Mehrwert durch aktives Management erzielt werden kann. Die gängige Meinung über aktives Management ist schlecht und von Studien geprägt, die Indexinvestments eindeutig als vorteilhaft bezeichnen. Dies ist jedoch ein Trugschluss, wie unsere eigenen Studien beweisen, die wir seit 2009 regelmäßig durchführen. Untersucht man nämlich nicht die gesamte Peergroup der Asset Manager, sondern nur die wirklich aktiven Manager, das heißt nur die Quartile mit starken Abweichungen zum Index (Tracking Error!), so stellt man fest, dass indexunabhängige – oft vermögensverwaltende – Ansätze überdurchschnittlich gut abschneiden. Es war nur konsequent, dass wir unser know how in diesem Segment in einem völlig neuartigen Dachfondskonzept, dem Greiff Elite UI umgesetzt haben. Seit Dezember 2009 bündeln wir die „Elite der Vermögensverwalter“ in diesem Fonds.


Hedgeconcept.de: Wie selektieren Sie die „Elite der Vermögensverwalter“ und managen den Fonds?

Edgar Mitternacht: Wir suchen zunächst einmal gezielt nach Fondsmanagern, die nicht an einem Index oder an der Abbildung einer Benchmark arbeiten. Dann braucht es nämlich häufig wirklich kein aktives Management. Als zweites Kriterium müssen die Verwalter ein positives Renditeziel im Auge haben und nicht relativ zu einem Markt. Wir führen grundsätzlich persönlich die Gespräche mit den Managern und haben ein eigenes Scoring entworfen, in dem wir acht wesentliche Merkmale eines exzellenten vermögensverwaltenden Fonds prüfen. Nur die am besten bewerteten kommen ins Portfolio. Wir unterscheiden hierbei in „Klassiker“ und „Spezialisten“. Die Klassiker arbeiten mit zwei oder mehr Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktien, Renten, Liquidität. Die Spezialisten konzentrieren sich ausschließlich auf eine Anlageklasse, wie zum Beispiel Wandelanleihen, verfolgen aber trotzdem einen Absolute Return Ansatz.
Klassiker gewichten wir jeweils mit maximal 10%, Spezialisten mit 5%. In der Regel ist der Greiff Elite UI voll investiert.


Hedgeconcept.de: Wie sieht Ihr Performanceziel aus? Mit welchen zwischenzeitlichen Wertrückgängen muss der Kunde rechnen?

Volker Schilling: Das Rendite-Risikoprofil Des Greiff Elite ist klar definiert: 5-7% Performance pro Jahr nach Kosten und eine Volatilität von 3-6%. So haben wir beispielsweise im laufenden Jahr (per 21. März 2012, Anm. Hedgeconcept) eine Wertentwicklung von +5,4% bei einer Volatilität von 3,1%! Einstellige Kursschwankungen müssen unsere Investoren aushalten können, um diese Ziele im Dreijahresschnitt zu erreichen.


Hedgeconcept.de: Worin liegen die entscheidenden Unterschiede zu anderen Dachfonds bzw. vermögensverwaltenden Fonds?

Edgar Mitternacht: Wir sind einen konsequent transparenten, ja sogar gläsernen Weg gegangen. Auf unserer Homepage www.greiff-elite.de können Investoren nach einmaliger Anmeldung täglich den kompletten Inhalt unseres Fonds sehen. Sie können sich die Elite der Vermögensverwalter mit allen Kaufkursen, Gewinn- und Verlustausweisen ansehen. Und wir sind noch einen Schritt weiter gegangen: Wir führen ein sogenanntes „Fondsmanager Logbuch“. Wer dies möchte, der erhält von uns bei jeder Transaktion im Fonds, also den Kauf, Verkauf oder Austausch eines vermögensverwaltenden Fonds, eine Nachricht per E-Mail. Diese Offenheit und Transparenz bietet keiner am Markt. Wir sind damit wieder einmal Vorreiter.


Hedgeconcept.de: Das ist ja dann praktisch wie eine Vermögensverwaltung.

Edgar Mitternacht: Absolut. Wir liefern mit dem Fonds eine komplette Vermögensverwaltung mit den besten Verwaltern in einem sinnvollen Mix. Einfacher und bequemer bei gleichzeitig maximaler Kontrolle geht es nicht. Für interessierte Berater veranstalten wir zusätzlich einmal im Jahr eine Greiff Elite Konferenz, zu der wir immer mehrere der Elite Fondsmanager zu Gast haben. Eine Mischung aus einerseits etablierten, bereits allgemein bekannten Könnern und andererseits noch unbekannten Newcomern.


Hedgeconcept.de: Ihr Fondsmanager Logbuch ist sehr interessant. Wir kennen niemand, der etwas Vergleichbares hat. Wie kam die Idee zu dieser Form der Transparenz und Offenlegung der historischen Entscheidungen?

Volker Schilling: Das „Logbuch“ ist tatsächlich einzigartig. Ich finde aber, dass unsere Anleger und Berater ein Recht darauf haben zu wissen, wenn wir neue Entscheidungen treffen. Außerdem lassen sich damit auch historische Entscheidungen überprüfen, denn das Logbuch ist zur Einsicht auf der Internetseite stets anwählbar. Wie kam die Idee? Ich glaube nach 2008 wollten Anleger wissen, was Ihr Vermögensverwalter im Portfolio hat, plötzlich lauerten doch überall Gefahren. ABS Fonds, Offene Immobilienfonds, ja selbst Geldmarktfonds waren plötzlich mit Risiken behaftet. Anleger wollten wissen wo Ihr Geld tatsächlich angelegt ist und nicht mehr nur auf die beruhigenden Worte Ihres Beraters hören, um dann doch Geld zu verlieren. Wir haben diese Krisensituation als Chance begriffen und unser Management darauf ausgerichtet.


Hedgeconcept.de: Wie ist die Resonanz von Nutzerseite bisher?

Volker Schilling: Die gibt uns Recht. Bereits nach kurzer Zeit im Netz hatten sich über 100 Interessierte eingeloggt und täglich kommen neue hinzu. Allerdings ist uns aufgefallen, dass Investoren die Idee begrüßen, aber mit fortschreitender Dauer Ihres Investments immer weniger Einblick nehmen. Mein Appell: Machen Sie Gebrauch von der Transparenz, die wir Ihnen bieten!


Hedgeconcept.de: In Ihrer Expertise finden wir Informationen zu „Der Fonds Analyst“, „Greiff Analysebogen“ und „Greiff Studie“. Was hat es damit auf sich?

Edgar Mitternacht: DER FONDS ANALYST ist eine unabhängige Publikation, die seit 2001 regelmäßig 14-tägig beim Verlag Börse Inside erscheint. Die Greiff AG veröffentlicht dort die Recherchen und Analysen der deutschen Fondslandschaft. Zudem gibt es Interviews und Gespräche mit den Managern, sowie Studien und Nachrichten aus der Fondsszene. Als eine der wenigen Publikationen ist DER FONDS ANALYST ausschließlich von Abonnenten finanziert und enthält keine Werbung von Fondsgesellschaften oder Verwaltern. Dies verschafft uns Freiheiten in der Berichterstattung, die wir zu nutzen wissen!
Der „GREIFF-Analyse Bogen“ ist unsere Quintessenz der Stärken und Schwächen von Fondsmanagern. Mit seiner Hilfe analysieren und bewerten wir Fonds und Manager. Neben den üblichen reinen quantitativen Bewertungen über Performance und Risiko, haben wir eine Vielzahl an qualitativen Merkmalen aufgegriffen, die für den Erfolg eines vermögensverwaltenden Fonds viel wichtiger sind. In einem Bonus- und Malus-System bewerten wir Stärken und Schwächen.
Unsere einmal im Jahr durchgeführte Greiff Studie dagegen untersucht unterschiedliche Vergleichsgruppen: Aktien Global, Aktien Europa, Emerging Markets, Renten usw. über unterschiedliche Zeiträume über Ihr Verhalten zum Index. Wer macht wirklich aktives Management und wie erfolgreich ist dieses aktive Management?, heißt die Zielrichtung unserer Studie. Sehr interessante Ergebnisse, die etablierte Meinungen im Fonds Business in Frage stellen.


Hedgeconcept.de: Das Jahr 2011 war für sehr viele Investmentansätze äußerst schwierig. Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund die Entwicklung des Fonds in 2011 und auch aktuell im laufenden Jahr?

Volker Schilling: 2011 hat wieder einmal gezeigt, dass Märkte unberechenbar sind und viele Manager damit Ihre Probleme haben. Die meisten Anlageklassen haben negativ performt und viele sogenannte Absolute Return Fonds haben nicht das geliefert, was sie versprochen haben. Auch bei den Vermögensverwaltern hat sich wieder einmal die Spreu vom Weizen getrennt. Der Greiff Elite UI hat im Jahr 2011 ebenfalls um 6,69% nachgegeben. Allerdings liegt dies im anvisierten einstelligen Rahmen in schwierigen Marktphasen. Alleine in der ersten Augustwoche haben die Aktienmärkte 20% verloren, dies konnten unsere vermögensverwaltenden Fonds sehr gut abfedern. Durch die Zuwächse in den ersten Wochen des laufenden Jahres, haben wir bereits nahezu alle Verluste wieder ausgeglichen.


Hedgeconcept.de: Wir konnten Sie und Ihr Team als sehr bodenständig kennenlernen und ein Haus in dem gesunder Menschenverstand in der täglichen Arbeit kein Fremdwort ist. Welche Skurrilitäten sind Ihnen in Ihrer Karriere in Erinnerung geblieben?

Volker Schilling: Apropos gesunder Menschenverstand: man muss ihn ja auch benutzen! Es wird manchmal schwierig sich geistig zu duellieren, wenn man merkt, dass das Gegenüber unbewaffnet ist. (lacht) Skurrilitäten? Aberwitzige Fondsnamen, die keiner mehr versteht. Fondsmanager, denen im Gespräch Ihr eigener Fonds nicht mehr einfällt. Vortragende, die auf die Bühne stolpern und dabei Leinwand, Beamer und Rechner zu Boden reißen. Interviews bei n-tv, bei denen ich auf einem Stapel Bücher saß, weil der Stuhl sich nicht mehr höher stellen ließ. Die Liste würde den Rahmen dieses Interviews sprengen.


Hedgeconcept.de: Sie haben den Firmensitz in Freiburg. Ist das nicht etwas „ab vom Schuß“?

Volker Schilling: Warren Buffet sitzt auch in Omaha. Haben Sie das Gefühl, dass er von dort kein guter Verwalter ist? In unserer modernen, online vernetzten Welt spielt der Sitz einer Firma immer weniger eine Rolle. Im Gegenteil in Freiburg ist die Lebensqualität hoch, wir haben Freude bei unserer Tätigkeit und können mit ganzer Kraft für unsere Investoren arbeiten. Außerdem bleiben viele unnütze Nachrichten im täglichen Börsenrauschen auf dem Weg nach Freiburg auf der Strecke.


Hedgeconcept.de: Wie sieht Ihr Haus den Kapitalmarkt vor dem Hintergrund der immer noch tagesaktuellen europäischen Schuldenkrise?

Edgar Mitternacht: Die Halbwertszeit von Prognosen wird ständig kürzer, von der Qualität ganz zu schweigen. Wer heute erfolgreich agieren will, muss prognosefrei investieren können und sich flexibel auf veränderte Marktbedingungen einstellen. Krisen gab es gestern, heute und wird es morgen geben. Wer Modelle für die aktuelle Krise bastelt, der wird womöglich in der nächsten Krise viel Geld verlieren. Unsere Investoren bezahlen uns nicht dafür, dass wir Kapitalmarktprognosen abgeben, sondern dass wir auf Veränderungen am Kapitalmarkt reagieren.


Hedgeconcept.de: Sehen Sie Veränderungen im Asset Management in den Jahren seit 2008 zu früher?

Volker Schilling: Die Herausforderung unprognostizierbarer Märkte verlangt viel mehr Flexibilität als früher. Wer dogmatische Ansätze verfolgt, nur seine eigenen Prognosen bestätigt sehen will oder quantitative, auf die letzte Krise ausgerichtete Modelle bastelt, der wird auf der Strecke bleiben. Pragmatische Ansätze, gesunder Menschenverstand, ein Mindestmaß an Moral im Umgang mit Geld fremder Leute und Unabhängigkeit sind entscheidende Wettbewerbsvorteile im Asset Management von heute.


Hedgeconcept.de: Welche weiteren Entwicklungen erwarten Sie für die nächsten 3 Jahre?

Edgar Mitternacht: Dass wir uns am Prognosekarussell nicht beteiligen, habe ich schon gesagt. Allerdings kann ich ein paar Anmerkungen machen zur Entwicklung in der Fondsbranche, die mir Sorgen bereiten. Während bis 2008 die Fondsbranche in den Augen der Anleger und der Presse überwiegend positiv besetzt war, hat sich das Bild seither gewandelt. Auch hier hat die ständige Deregulierung dazu geführt, dass immer mehr unverständliche und unnütze Produkte den Markt überschwemmt haben. Zu Recht ist der Fondsmarkt vom verwalteten Volumen in den letzten Jahren geschrumpft. Nur wenige Anbieter konnten Ihren Marktanteil behaupten oder sogar ausbauen. Die Branche hat sich zweigeteilt: einerseits in die Indexanbeter und die Verteufelung des aktiven Managements und andererseits in die Indexignorierer, die teilweise extrem aktiv agieren. Auf beiden Seiten herrschen Vorurteile und häufig bekommen nur die Performancespitzenreiter Geld, und die Statistik zeigt nur mehr die Überlebenden. Mit Besorgnis beobachten wir die große Welle an Absolute Return Produkten, die derzeit den Markt überschwemmen. Hier produziert man bereits die nächste Generation an unzufriedenen Investoren. In drei Jahren werden wahrscheinlich viele Anleger den Anstieg an den Aktienmärkten in sogenannten Absolute Return Produkten wieder einmal verpasst haben!


Hedgeconcept.de: Herr Schilling und Herr Mitternacht, wir danken Ihnen beiden für das interessante Gespräch.


Weitere Informationen zum Greiff Elite UI finden Sie hier. Aktuelle Ansichten zum Investmentgeschehen veröffentlicht die Greiff AG im monatlichen Newsletter "Greiffbar", den Sie im Downloadbereich finden.
 

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