

„Managed-Futures-Strategien werden besonders in der zweiten Jahreshälfte sinnvoll, weil sich dann die Aktienmärkte schwer tun dürften“, so Rönnlund. In diesen Situationen würden nämlich die Long-Short-Manager Probleme bekommen, ihre Renditeziele zu erreichen, weil sie erfahrungsgemäß stärker von steigenden Kursen profitierten.
Rönnlund zeigt sich optimistisch, dass Hedge-Fonds sich auch in Deutschland trotz der Heuschrecken-Debatte etablieren werden - allerdings nicht sofort: „Die Lernkurve in Deutschland weist nach oben. In zehn Jahren sind Hedge-Fonds auch hier eine ganz normale Vermögensklasse.“
Allerdings könne sie auch keine Wunder vollbringen, so der Fondsmanager. „Hedge-Fonds und Managed Futures können das Kapital schützen, wenn es mit den Aktienkursen nach unten geht“, erklärt er, schränkt aber im Anschluss ein: „Bei Hedge-Dachfonds sollte die Rendite 2 bis 6 Prozentpunkte über dem Geldmarktsatz liegen.“ Gemessen am europäischen Geldmarktzins 3-Monats-Euribor ergibt sich daraus derzeit ein Renditekorridor von rund 4,7 bis 8,7 Prozent im Jahr. „Für Managed Futures liegen die Renditeziele aufgrund der höheren Volatilität etwas darüber“, ergänzt Rönnlund.
Nicht ganz so optimistisch ist der Fondsmanager dagegen für Hedge-Fonds gestimmt, die in die Aktien- und Rentenmärkte von Schwellenländern investieren. Rönnlund: „Dort ist die Situation aus meiner Sicht überhitzt.“ Der Hintergrund: Hedge-Fonds für Emerging Markets gehörten im vergangenen Jahr zu den Gewinnern der Branche. Sie haben nach Daten der Hedge-Fonds-Gesellschaft Greenwich-Van im Schnitt ein Plus von 16,8 Prozent gebracht. Zum Vergleich: Der Gesamtindex hat lediglich um 8,4 Prozent zugelegt. Angesichts fehlender Handelsmöglichkeiten können die Fondsmanager aber bislang größtenteils auf steigende Aktien- oder Anleihekurse setzen. Sollten die Kurse also korrigieren, bekämen die Manager Probleme.
INFO: Die Vermögensverwaltung Estlander & Rönnlund Capital Management wurde 1990 gegründet. Martin Estlander (42) und Kaj Rönnlund (42) sind bereits seit Schulzeiten befreundet und haben nach ihrem Studium 1987 zunächst die Sophos AG und später die Servisen Group ins Leben gerufen. Beide Gesellschaften handelten an der schwedischen und finnischen Terminbörse. Nach Einführung der deutschen Terminbörse (Eurex) 1990 verlagerte das Duo den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten nach Deutschland.
Quelle: DERFONDS.com